Wir, das sind Rico und Cordula Lipphardt. Unsere beiden Töchter wohnen nun nicht mehr bei uns da sie ihre eigenen Familien haben. Auch sie sind dem Labbi Fieber verfallen. Wir wohnen im schönen, sehr ländlichen Oberaula Ortsteil Hausen im Knüllgebirge im schönen Hessen. Oberaula liegt ca. 120 km entfernt von Frankfurt und ca. 70 km entfernt von Kassel. Mit uns im Haus mit schönem Garten wohnen unsere vier Labbis, 2 Hündinnen und 2 Rüden. Kalle und Juli unsere beiden Youngsters wohnen jeweils bei unseren Töchtern und sind nur zeitweise bei uns.

Unser Weg zum Labrador

Als wir uns 1999 zum Kauf eines Labradors entschieden hatten, war es um uns geschehen. Angefangen hatte alles mit Anton, einem gelben Labrador ohne Papiere aus einer „Wald und Wiesen Zucht“. Unsere Kinder waren damals 2 und 7 Jahre alt, wir dachten, dass dies genau das richtige Alter sei, um sich einen Familienhund anzuschaffen. Er hatte nicht genau das Wesen, welches der Standard beschreibt, war aber schon sehr nah dran. Anton wurde leider nur 10 Jahre alt, er stammte aus keiner kontrollierten VDH Zucht.

Nach der sehr schlimmen Trauerzeit und vielen Tränen merkten wir schnell, dass wir uns ein Leben ohne Hund nicht vorstellen konnten. Im Familienrat waren Überredungsküste notwendig, um auch das Familienoberhaupt von einem neuen Familienmitglied zu überzeugen, litt er doch am meisten unter dem Tod von Anton.

Schnell entschieden wir uns wieder für einen Labrador. Wir wollten eine Hündin in der Fellfarbe schwarz, um nicht immer wieder an Anton erinnert zu werden und Vergleiche anzustellen. Diesmal befassten wir uns genauer mit dem Thema und entschieden uns ganz bewusst für eine Hündin vom Züchter. Wir nannten sie Aila, weil ihr Züchtername Treasure of pelso „Appear on the stage“ nicht unbedingt als Rufname taugt.

Uns für Aila zu entscheiden sollten wir nicht bereuen. Sie ist die beste, schönste und intelligenteste (stur kann sie auch sein) Hündin, die wir uns nach Anton vorstellen konnten. Für uns konnte es keinen besseren Nachfolger geben; ihre tollen Charaktereigenschaften, die voll und ganz dem Rassestandard entsprechen, wollten wir weitergeben. Und so befassten wir uns mit dem Thema Zucht. Es wurden Bücher gewälzt, das Internet durchsucht und das Neuzüchterseminar des LCD wurde besucht. Wir setzten unser Vorhaben in die Tat um. Dabei stand und steht die ganze Familie hinter dem Thema Zucht.

Nachdem wir die Zuchtzulassung schwarz auf weiß in den Händen hielten, begann mit Aila unser Züchterdasein.

Und spätestens seit diesem Zeitpunkt dreht sich im Hause Lipphardt fast alles um Hunde.

Schnell sollte ein weiterer Hund, diesmal ein schwarzer Rüde, unser zu Hause erweitern. Im Frühjahr 2014 verwirklichte sich dann dieser Traum und Tucker (TomTom Go), aus dem Zwinger „A sense of pleasure“, zog bei uns ein.
Wir waren überglücklich und hätten ihn sehr gern als Deckrüden eingesetzt. Zu unserem großen Bedauern hat Tucker einseitig eine HD, was zum Zuchtausschluss geführt hat. Das hat uns sehr mitgenommen, schließlich hat Tucker ein super Wesen und ist auch optisch der Inbegriff des Labradors
Im Dezember 2017 ist Tucker innerhalb der Familie umgezogen. Er wohnt bei einer Cousine und ihrer Familie. Dort fühlt er sich zusammen mit seiner Ziehschwester Bonnie sehr wohl. Wir sind froh einen so tollen Platz für ihn gefunden zu haben. Außerdem lebt er nur ca. 2 km von uns entfernt, sodass wir ihn regelmäßig besuchen oder gemeinsam Gassi gehen.

Im März 2015 entschieden wir uns für eine weitere Hündin. Diesmal aus der Zucht von Marion Molter (Caramel Cracker) aus Warin. Unsere schöne Bailey (Bikini) ist ein Powerpaket und die Cleverste im Rudel.

Im Frühjahr 2015 folgte dann der B-Wurf . Daraus behielten wir unseren „Bilbo“. Leider ist unser Seelenhund nicht zur Zucht geeignet, bleibt aber in jedem Fall bei uns in der Familie.

Im Oktober 2016 entschieden wir uns dazu, unsere Zucht um eine weitere Hündin zu erweitern. Unsere Wahl fiel auf Penny (Athena) aus dem dänischen Zwinger „A Pride of Stars“. In 2018 erhielt sie ihre Zuchtzulassung.

Im Dezember 2017 zog dann unser Rudi (Sarracenia JingJang) bei uns ein, wir erhofften uns endlich unseren Zuchtrüden. Leider platzte auch dieser Traum, Rudi wurde im Frühjahr darauf am Ellbogen operiert und ist daher nicht für die Zucht geeignet. Auch Rudi wird sein ganzes Leben bei uns bleiben, unsere Hunde sind vollständige Familienmitglieder, ob zuchttauglich oder nicht.

Da wir schon lange eine foxred Hündin haben wollten, holten wir am Karfreitag 2021 unsere Hündin Piper (Secret Rainbow Firecracker Piper) in Augsburg ab, eine Bekannte brachte sie uns freundlicherweise aus Italien mit. Wir hoffen das sie gesund ist und unsere Zucht bereichern wird. Vielen Dank an Marc Lang für dein Vertrauen.

Aus unserem letzten Penny Wurf haben wir die wunderschöne Juli behalten, welche bei unserer Tochter wohnt. Sie wird ihre Mutter beerben und ebenfalls kleine Luck’n’Love Babys auf die Welt bringen. Juli hat Ende August ihre Formwertprüfung. Danach werden wir die Zuchtzulassung für sie beantragen. In 2024 wird sie dann ihren ersten Wurf zur Welt bringen, hoffentlich dann mit Kalle als Vater der kleinen Racker.

Auch bedanken wir uns bei Ferny und Jaques Herkes (Fernajacks) das sie uns den tollen Kalle anvertraut haben. Kalle hat eine tolle dunkelgelbe Farbe und ist ein stattlicher junger Hund geworden. Wir sind gespannt wie er sich in der Zucht bewährt. Die Gesundheitsergebnisse von ihm sind sehr vielversprechend. Um die Zuchtzulassung zu beantragen benötigt er nur noch den Formwert.

Zucht und ihre Schattenseiten

Dieses Mal hat uns unser H-Wurf die Schattenseiten des Züchtens gezeigt.
Nachdem unsere Penny am 12.07.2020 sechs scheinbar gesunde Welpen zur Welt brachte, mussten wir bereits an Tag 3 den kleinen Hunter gehen lassen. Ein Besuch beim Tierarzt und viel Liebe konnten ihm leider nicht helfen, sodass wir ihn unter Tränen über die Regenbogenbrücke begleitet haben.

Leider sollte es dabei nicht bleiben.
Nach ungefähr zwei Wochen mussten wir uns Sorgen um Happy machen. Auch wenn sie von Anfang an die Zierlichste des Wurfs war, hat sie stetig zugenommen und war fit. Nachdem Sie innerhalb eines Tages Durchfall bekam, sind wir zum tierärztlichen Notdienst gefahren. Ohne zu zögern haben wir Mama Penny und ihre Welpen ins Auto gepackt und sind zu dritt nachts in die Praxis gefahren. Dort bekam Happy Medikamente, die ihr helfen sollten. Ihr schien es besser zu gehen, sie trank selbstständig und wir unterstützen sie indem wir zufütterten. Zwei Tage und weitere Tierarztbesuche später, hatte Happy leider keine Kraft mehr und wir mussten sie erlösen. Auch auf diesem letzten Weg haben wir sie nicht allein gelassen. Sie wurde gekuschelt und wir haben uns gegenseitig getröstet.

Endlich sollte alles gut werden. Wir waren emotional sehr mitgenommen, aber erfreuten uns an den vier Welpen, die zu Hause auf uns warteten.
Traurigerweise ist die Welt manchmal sehr ungerecht. Nachdem weitere zwei Wochen vergangen waren, hatten wir ein neues Sorgenkind namens Honey. Erneut zahlreiche Besuche beim Tierarzt konnten ihr nicht helfen, obwohl sie doch gestern noch über die Terrasse geflitzt ist und die Welt entdecken wollte. Als es ihr nach einer kurzen Phase der Besserung Sonntagmorgen plötzlich sehr schlecht ging, sind wir sofort in die nächstgelegene Tieruniklinik gefahren. Dort wurde sie stationär aufgenommen, wir wollten ihr doch unbedingt helfen. Vor Erschöpfung der letzten Wochen waren wir alle psychisch am Ende und es wurde viel geweint. Leider nützte auch unser ganzes Daumendrücken und Hoffen nichts und auch Honey durfte die Welt leider nicht weiter kennenlernen. Eine Untersuchung ergab, dass die Maus an einem sehr seltenen Virus (Boca) litt, welches wenig erforscht ist. Bei einem solchen Befall sind einem die Hände gebunden. Wir konnten nur unterstützen und das haben wir gemacht. Es tut auch jetzt  noch unheimlich weh. Wir haben alles getan was wir konnten um den drei Mäusen zu helfen. Leider war es nicht genug.

Am Ende konnten die drei Welpen Happy, Herr Schmidt und Hugo bei uns aufwachsen und haben jeweils ein tolles, liebevolles Zuhause gefunden.

Wir sind bei diesem Wurf an unsere Grenzen gekommen und sind froh über den familiären Halt, den wir uns gegenseitig geben konnten. So eine schlimme Zeit möchten wir nie wieder erleben.

UPDATE:

Leider hat sich herausgestellt das Herr Schmidt eine chronische Niereninsuffizienz hat und Hugo ist gar an multiplem Organversagen kurz vor seinem ersten Geburtstag verstorben.
Hugo’s Familie hat das Vertrauen in uns und unsere Arbeit nicht verloren und hat einen Welpen aus unserem aktuellen I-Wurf bekommen.

Happy zeigt bisher keine Auffälligkeiten. Wir hoffen das es so bleibt, auch Herrn Schmidt wünschen wir trotz der Diagnose ein nahezu glückliches Leben.

Vor der Wurfplanung des J-Wurfs haben wir uns mit der Tierklinik in Verbindung gesetzt bzgl. der schlechten Erfahrungen aus dem H-Wurf. Die Tierklinik und auch unsere Tierärztin haben uns bestätigt das die Chancen das so etwas noch mal passiert gen null gehen (O-Ton Tierklinik „es müsste schon mit dem Teufel zugehen“). Also hoffen wir das Beste für alle Beteiligten, bisher läuft alles ganz normal. Diesen Wurf erwarten wir Ende November 2021.

Im Sommer 2021 folgte ein erneuter Wurf mit Bailey. Da in diesem Wurf alles super verlief, gehen wir davon aus das wir diesen blöden Virus, welcher uns beim H-Wurf begleitete, für immer und ewig vertrieben haben.